Spielbericht Runde 1 SV Gaußig - USV TU Dresden V vom 23.9.07

Runde 1
Runde 2
Runde 3
Runde 4
Runde 5
Runde 6
Runde 7
Runde 8
Runde 9
Die Begegnung stand im Vorfeld unter keinem guten Stern. So hatten 5 Stammspieler ihr Fehlen vorher signalisiert
(Prof. H. Petzold, M. Kahn, H. Kneschke, Dr. F. Großmann, Dr. J. Schwarz). Dafür sprangen unsere 4 Ersatzspieler Michael Kabuß, Rafael Jagafarov, Johannes Lindemann und Hans-Joachim Raden ein.
Unser Navigationssystem lotste uns über die kleinsten Dörfer nach Gaußig. Höhepunkt war eine Brückenüberquerung, wo wir Angst hatten, durch die Leitplanken zerquetscht werden, so schmal war der Weg.
Da wir nur zu Siebend spielten, galt es erst einmal den Punkt aufzuholen.
Dies gelang Michael in seiner Italienisch-Partie. Es entstand ein Mittelspiel mit Turm und 2 Bauern gegen Läufer und Springer. Der Gegner übersah einen zweizügigen Figurenverlust, sodaß der Rest einfach war: unterstützter Freibauer, Turmverdoppelung auf offener Linie und Einbruch auf die 7. Reihe.
Johannes, mit Weiß spielend, vereinfachte frühzeitig ein Damengambit. Sein Minoritätsangriff endete mit Bauerngewinn und anschließendem Turmtausch. Im komplizierten Endspiel wurde der Siegzug übersehen - Remis.
Hans-Joachim vereinfachte auch sehr schnell sein Damenbauernspiel (mit Schwarz). Das Endspiel Springer gegen Läufer sah zwar gut aus - aber Schachfreund Voigtländer ließ sich nicht ausmanövrieren - Remis.
Prof. Hans-Görg Roos spielte lieber mit Weiß und rutschte so auf eigenen Wunsch an das Spitzenbrett gegen den Senior Paul Lippitzsch. Hans-Görg griff mutig gegen die Französische Verteidigungsstellung am Königsflügel an.
Im 23. Zug verdarb aber ein Patzer die sehr aussichtsreiche Stellung. Im entstandenen Endspiel waren die Mehrbauern keine Kompensation für den Figurenverlust. Nun galt es den erneuten Rückstand wieder aufzuholen. Dies gelang Dr. Nauber in einem klassischen Damengambit. Zunächst schnürte er seinen Gegner ein, sodaß der Läufer c8 nicht ins Spiel kam. Als er drohte einen Springer, auf d6 zu postieren, war das für seinen Gegner nicht mehr hinzunehmen und er entschloß sich einen Springer zu opfern, um Angriff am Königsflügel zu erhalten.
Rybka hätte zwar den anderen Springer geopfert, aber dennoch war auch dieses Opfer korrekt. Man hätte es lieber nicht annehmen sollen, um den weißen Vorteil aufrecht zu erhalten. Ein darauffolgendes Qualitätsopfer von Gert Rainer Lachmann war aber nicht exakt berechnet und der vermeintliche Rückgewinn mit Mehrbauer stellte sich als Figurverlust heraus. Ein Turm weniger und drohender Damentausch bewog Schachfreund Lachmann nach einigen weiteren Zügen zur Aufgabe.
Nun hatten es Andy Bederke und Rafael Jagafarov in der Hand, einen Mannschaftssieg für uns perfekt zu machen.
Andy verteidigte sich mit Damengambit. Sein Angriff auf dem Damenflügel ermöglichte ein Eindringen auf der a- und b-Linie mit den Schwerfiguren. Nach Abtausch einiger Figuren blieben zwar optische Vorteile bei gleichem Material. Da ein Remis aber den möglichen Mannschaftssieg (Rafael stand zu diesem Zeitpunkt mit einem Turm mehr auf Gewinn) sicherte, wurde man sich einig. Unser Neuzugang Rafael hat uns gleich mit seinen ersten Zügen überrascht. Der Eröffnung 1. e4 e6 2. d4 De7 hat wohl auch noch niemand einen Namen gegeben - oder? Die Konsequenz der etwas eigenartigen 'Eröffnung' war, daß Rafael nicht zur Rochade kam und sich die meiste Zeit verteidigen mußte.
Mit Sb4 gelang ihm aber dann endlich das Eindringen am Damenflügel in dessen Konsequenz 3 Mehrbauern heraussprangen. Als Rafael sich schon auf der Siegesstraße wähnte (mittlerweile auch einen Turm mehr), übersah er eine Springergabel mit Schach und Turmverlust, was seinen Sieg noch gefährden konnte, da sein Läufer nicht an die Bauern des Gegners herangekommen wäre. Paul Lippitzsch hatte das gesehen und es schmerzte ihn natürlich, daß sein Mannschaftskamerad, Lothar  Gnauck, es übersah - Glück für uns.
Der Sieg mit 4,5 zu 3,5 geht dennoch in Ordnung und sichert zwei wichtige Mannschaftspunkte. Ob diese für den Auf- oder gegen den Abstieg benötigt werden, hängt von der künftigen mannschaftlichen Geschlossenheit ab.

Dr. Walter Nauber

Die Ergebnisse:


SV Gaußig - USV TU Dresden VI 5,5 : 2,5
 

Paul Lippitzsch

-

Prof. Hans-Görg Roos

1 : 0

Ralf Henker

-

Dr. Frank Großmann

+ : -

Gert Rainer Lachmann

-

Dr. Walter Nauber

0 : 1

Michael Brauner

-

Andy Bederke

0,5 : 0,5

Siegbert Erbe

-

Michael Kabuß

0 : 1

Lothar  Gnauck

-

Raphael Jagafarov

0 : 1

Rudolf  Müller

-

Johannes Lindemann

0,5 : 0,5

Wolfgang Voigtländer

-

Hans-Joachim Raden

0,5 : 0,5